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ATV & QUAD Magazin

ATV- & Mule-Import: Kawasaki gibt auf

ATV- & Mule-Import: Kawasaki gibt auf
September 29
21:45 2016

Knalleffekt vor der Intermot: Kawasaki gibt auf. Zumindest seinen Deutschland-Import von ATVs und Side-by-Sides, die bei Kawasaki ‚Mule‘ heißen. In einem geheimen Händler-Rundschreiben heißt es dazu:

Kawasaki gibt auf: Geheimes Händler-Rundschreiben

Kawasaki gibt auf: Kawasaki Brute Force 750 4x4i EPS wird ab 2017 vom deutschen Kawasaki-Importeur nicht mehr angebotenDie neuen europäischen Homologationsrichtlinien der WVTA (Whole Vehicle Type Approval) reduzieren massiv unseren Spielraum für den Vertrieb der ATV und MULE in Deutschland in den nächsten Jahren.
Hier ist besonders die gesetzlich stark eingeschränkte Nachhomologation durch Drittanbieter hervorzuheben.
Durch stetig sinkende Umsatzzahlen ist bei unserer Muttergesellschaft die Entscheidung gefallen, keine gesonderte Entwicklung für den europäischen Markt zu betreiben. Die Modellpalette, die auf den Weltmarkt ausgerichtet ist, lässt keine sinnvolle Vermarktung in Deutschland über das Jahr 2017 hinaus zu.
Deshalb mussten wir uns nach langen und intensiven Beratungen schweren Herzens dazu entschließen, ab sofort keine weiteren ATV- und MULE- Modelle zu importieren.
Somit können wir Ihnen nur noch den uns aktuell zur Verfügung stehenden Lagerbestand anbieten.
Die aktuellen Rahmenbedingungen behalten bis zum 31.12.2016 ihre Gültigkeit und enden automatisch zu diesem Termin.
Die Ersatzteilversorgung bleibt hiervon unberührt. Hier bieten wir Ihnen den gewohnten Service. Natürlich wird unsere Kundendienstabteilung Sie weiterhin in diesem Punkt unterstützen.

Kommentar: Faule Ausrede

Kawasaki gibt auf: Kawasaki Mule 610 4x4 wird ab 2017 vom deutschen Kawasaki-Importeur nicht mehr angebotenDie Kundtaten der Konzern-Oberen werfen Fragen auf. Allen voran: Wenn die bösen Bestimmungen (von denen im übrigen noch niemand so recht weiß, wie sie wirklich gehändelt werden) erst nach 2017 greifen, warum stoppt man den Import dann bereits Ende 2016?
Ein Rückblick: Als die ATV- und Quad-Szene Anfang der 2000er Jahre in Deutschland gestartet ist, waren es Kawasaki und Yamaha, die das Krabbelzeug bei uns salonfähig gemacht haben. Damals lautete die Frage stets: Welcher der beiden ‚Japaner‘ ist aktuell Marktführer. Im Jahr 2005 zum Beispiel war es Yamaha mit 1.895 neu zugelassenen LoFs, Kawasaki folgte mit 1.205 Suzuki mit 794, Honda mit 485, Bombardier (heute: Can-Am) mit 169 und Polaris mit 151 Einheiten. Insgesamt wurden im Jahr in Deutschland 4.699 LoFs neu zugelassen und 19.754 VKPs (mit höchstens 21 PS).
Heute sieht der Markt völlig anders aus: Mit 11.551 LoFs gegenüber 6.069 VKPs lag der Markt im vergangenen Jahr 2015 klar auf der Seite der leistungsstarken Fahrzeuge, die mit offener Leistung auf die Straße kommen. Mit 890 Einheiten ist Yamaha nach wie vor gut mit dabei, wurde allerdings von CF Moto (1.598), TGB (1.394) Can-Am (1.293), Kymco (1.057) und Polaris (1.032) überholt. Kawasaki war im vergangenen Jahr gerademal noch mit 133 neu zugelassenen LoFs dabei.
Läuft hinterher: Die Kawasaki Teryx-Modelle haben sich in den USA von den erstarkten Mitbewerbern überholen lassenKurzum: Der Hersteller, der einst Pionierarbeit geleistet hat im ATV- und Quad-Bereich, hat sich über die Jahre hinweg zunehmend von anderen die Butter vom Brot nehmen lassen. Womit sich ein Konzern, der Super-Schnellzüge, Tunnelbohrmaschinen und die schnellsten Motorräder der Welt produziert, hat vorführen lassen von weit kleineren Unternehmen, die einfach in der Lage waren, den Kunden zuzuhören und ihnen die Produkte zu bauen, die sie haben wollten. Das übrigens nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, wo Kawasaki ATVs und Side-by-Sides längst der erstarkten Konkurrenz hinterherfahren. Und nicht zuletzt macht Yamaha vor, dass auch ein japanischer Konzern in diesem Markt nach wie vor gut mitmischen kann – wenn er nur will.
Bei Kawasaki ist der Wille offenbar nicht vorhanden. In Anbetracht des Potenzials dieses Konzerns ist das nicht bedauerlich. Sondern beschämend.

Letzte Hoffnung

KawasakiEine Hoffnung bleibt: Dass kleine, mittelständische Importeure den Import der ATV- und Side-by-Side-Modelle von Kawasaki übernehmen. Denn die Marke und die Produkte sind gut und haben auf unserem Markt gute Chancen. Und mit ein bisschen gutem Willen kann es auch für die Zulassungs-Vorschriften Lösungen geben. imo

Kontakt: > Kawasaki Deutschland <

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