01.09.2010
Fahrzeuge

Can-Am: Fahrbericht Spyder RT

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Ist es ein Sportwagen? Ein Flugzeug? Ein Motorrad? Der BPR Can Am Spyder ist nichts davon. Das Fahrzeug mit drei Rädern ist Fahrdynamik pur… >>> Video >>>

‚BPR‘ steht für ‚Bombardier Recreational Products‘. Der kanadische Luftfahrt- und Eisenbahnkonzern Bombardier hat das dynamische Dreirad im Jahr 2008 vorgestellt. Ganz neu ist die Idee vom sportlichen Fahrvergnügen mit zwei Vorder- und einem Hinterrad nicht. Morgan aus England produzierte zwischen 1909 und 1952 den ‚Threewheeler‘. Bombardier verspricht mit dem Konzept der Can-Am Spyder eine Kombination aus Motorrad-Fahrspaß und Sportwagen-Fahrstabilität.
Um das Versprechen zu prüfen, reicht ein Führerschein der Klasse drei (PKW). Helm und Motorradjacke sind kein Pflichtprogramm. Aber ein Diktat der Vernunft.
Bei der Can-Am Spyder RT treffen rund 300 Kilo Leergewicht auf 106 PS aus einem V2-Motor mit einem Liter Hubraum, den Rotax für das Sportbike RSV Mille von Aprilia entwickelt hat. Die Power gelangt via Fünfganggetriebe und Riemen an den Hinterreifen vom Format 225/50 R 15. Ein Rückwärtsgang ist serienmäßig, eine Automatik Option.

Das extrovertierte Design der Can-Am Spyder generiert Unverwechselbarkeit. Wertigkeit der Materialien und Verarbeitung verdeutlichen, dass das Dreirad bei einem Mobilitätskonzern entsteht und nicht in einem ambitionierten Garagenbetrieb. Die Sitzposition ist Fahrern von Tourenmotorrädern vertraut, die Bedienung über die Griffe am Lenker ebenfalls. Der Kreis zum Sportwagen schließt sich bei den elektronischen Programmen für die Fahrstabilität. ABS, ESP und Traktionskontrolle sind bei der Can-Am Spyder ebenso selbstverständlich wie eine dynamische Servolenkung.
LED-Heckleuchten, klar ablesbare Instrumente und übersichtliche Bedienungselemente unterstreichen die Ambitionen der Can-Am Spyder als ernsthafte Alternative zum Roadster oder Superbike.
Fahrdynamik und Komfort für zwei bilden beim Dreirad von Bombardier keinen Widerspruch. Handgepäck findet unter der Frontklappe oder im 40 Liter fassenden Abteil im Heck Platz.
Aufsteigen, Schlüsseldrehen, Startknopf drücken. Dem besonderen Fahrvergnügen steht nichts mehr im Wege. Dem Fahrtwind stellt sich der ausfahrbare Windschutz entgegen, was der Fahrer bei höheren Geschwindigkeiten gerne registriert. Die Handlichkeit und Lenkpräzision sind erstaunlich. Es erfordert etwas Übung, den Grenzbereich der Can-Am Spyder auszuloten.
Das dynamische Potenzial des Dreirads beeindruckt selbst erfahrene Sportfahrer. Rund vier Sekunden vergehen beim Sprint aus dem Stand auf Tempo 100. Da reibt sich der Fahrer eines 911 turbo erstaunt die Augen. Die Can-Am Spyder fühlt sich auf allen Straßen wohl. Lenkpräzision und Wendigkeit imponieren auf kurvigen Landstraßen, Komfort und Leistung nehmen langen Etappen auf der Autobahn den Schrecken, und in der Stadt ist das Spaßmobil ein Blickfang, der jeden Lambo alt aussehen lässt.
Bombardier bietet die Can-Am Spyder in fünf verschiedenen Versionen mit einer breiten Auswahl an Farben und Zubehör an. Mindestens 17.689 Euro müssen auf dem Scheck stehen, wenn Schlüssel und Papiere für das Dreirad in den persönlichen Besitz übergehen sollen. Schon die erste Testfahrt könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.

Kontakt: BRP Germany

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