Quaduro du Touquet 2009: Spitze unverändert in französischer Hand – Deutsche als Statisten beteiligt

Zum 34. Mal stand an der französischen Atlantikküste im kleinen Ferienörtchen Le Touquet das wohl größte und bekannteste Strandenduro der Welt an. Während in Deutschland das Wetter eher mäßig ist – um nicht zu sagen: Wir haben Scheißwetter! – schien in Frankreich bei angenehmen Temperaturen und blauem Himmel den ganzen Tag lang die Sonne. Rund 480 Teams und Einzelfahrer rollten in diesem Jahr an den Start, und damit war das Teilnehmerfeld so groß wie noch nie in der Geschichte der Quadrennen von Le Touquet.

Freund/Riestenbieter: Motorschaden nach einer dreiviertel Stunde

Mit dabei natürlich auch einige deutsche Fahrer. Allen voran der amtierende MX-Quad-Cup-Meister Max Freund, der mit seinem Teamkollegen Kevin Riestenbieter auf ein besseres Ergebnis als im vergangenen Jahr hoffte. 2008 war bereits auf der Startgerade mit Motorschaden Schluss. Doch auch in diesem Jahr sollte es nicht wirklich besser werden: Nach einer dreiviertel Stunde versagte das Aggregat auch heuer seinen Dienst, so dass wieder kein Ergebnis für Freund zu Buche stand.

Shadow Quad: Beese fällt aus, Schatten/Klessens landen auf Rang 111

Ebenfalls mit Pech und nach einer guten Stunde aus dem Rennen war Uwe Beese, der auf einer Schatten-Yamaha unterwegs war. „Die Kupplung war hin. Tim Bongers ist gar nicht erst zum Einsatz gekommen“, sagt Uwe Beese, der somit beim ersten Start in Frankreich auch gleich den ersten Ausfall hinnehmen musste. Beeses Teamchef Norbert Schatten landete mit seinem holländischen Partner Frank Klessens auf dem 111. Platz und war mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden.

Willmann-Sisters auf Rang 117

Nur eine knappe Minute später und sechs Plätze weiter hinten rollten die Schwestern Sina und Denise Willmann über die Ziellinie, und auch die beiden wollten sich nicht so recht über ihre Plätze freuen. „Ich hatte mich zweimal richtig festgefahren, und wir hatten uns hier schon etwas mehr vorgenommen“, sagt Sina Willmann.

Weidenbrücher/Weber: Platz 78

Timo Weidenbrücher und Michael Weber stellten ihre KTM auf Platz 78 ab; Reno Cappucio und Roland Walter landeten auf Platz 324. Erik Pohl und sein Partner Michael Wolf kamen auf Platz 303 ins Ziel. Einzelstarter Jörg Gragert landete am Ende auf Platz 206.

Schreiber/Block: beste deutsche Platzierung mit Rang 31

Für die beste deutsche Platzierung sorgten Stefan Schreiber und Mario Block: Die Alskom KTM-Piloten fuhren bei ihrer Le Touquet Premiere einen guten 31. Platz ein. „Für das erste Mal bin ich doch recht zufrieden“, sagt Stefan Schreiber nach dem Rennen.

Romain Couprie: Siegt mit 6 Minuten Vorsprung

An der Spitze des Feldes war aber wieder einmal Frankreichs Romain Couprie unterwegs, der schon im vergangenen Jahr den Sieg eingefahren hatte. Zu Beginn des Rennens hatte zwar Matthieu Ternynck die Nase vorne, und auf Platz zwei lag Jeremie Warnia; Couprie war nach der ersten Runde Dritter. Das sollte aber nicht lange so bleiben, denn schon wenig später hatte er sich die Führung geschnappt, und während für Ternynck das Rennen nach einer guten Stunde vorzeitig zu Ende war, konnte nur noch Warnia den Speed von Couprie mitgehen. Doch der baute seinen Vorsprung nach und nach immer weiter aus und setzte sich von seinen Verfolgern ab.

Warnia zweiter, Vlaeymans dritter

Nach drei Stunden und zwei Minuten war es dann amtlich: Couprie sicherte sich den Sieg im Sand von Le Touquet – wie bereits im Jahr 2008. Noch über sechs Minuten mussten die Fans dann warten, bis mit Jeremie Warnia der Zweitplatzierte ins Ziel kam. Belgiens Jan Vlaeymans, der zwischenzeitlich schon einmal Zweiter gewesen war, wurde am Ende Dritter. Die Franzosen Jerome Bricheux und Julien Hartout und Englands Paul Winrow landeten auf den Plätzen vier und fünf und waren damit die letzten Fahrer, die noch in der selben Runde wie der Sieger ins Ziel kamen.

Ten Vregelaar / Maessen: Disqualifikation nach sensationeller Aufholjagd

Couprie hatte auf der sandigen Piste, die zum Ende des Rennens brutal zerfahren war, immerhin zwölf Runden gedreht. Eine geradezu unglaubliche Aufholjagd, vom Platz 415 ganz am Endes des Feldes gestartet, hatten sich die beiden ‚Deutsch-Holländer‘ Ingo ten Vregelaar und Joe Maessen bis auf Platz sieben nach vorne gekämpft. Allerdings wurde die Mühe der beiden nicht belohnt, denn wegen eines angeblich zu lauten Auspuffs wurden die beiden disqualifiziert.

Altenstadt: brav verbessert

Nach einem Platz 103, den Michael Flor mit Martin Kiefer im vergangenen Jahr belegt hat, kommt der Frankfurter, der für Quadshop Altenstadt fährt, bei der heurigen Quaduro mit Andy Lucke im Team auf Platz 89, was für die beiden ambitionierten Privatfahrer eine brave Verbesserung darstellt.

Adly: schneller ohne Unterfahrschutz

Deutliches Verbesserungspotenzial erkennen demgegenüber Joe Meinel und Waldi Schiller, die das große Strandrennen heuer zum ersten Mal angegangen sind, und zwar auf einer 500er Adly / Herkules. „In den ersten zweieinhalb Stunden haben wir die Karre ständig ausbuddeln müssen und dadurch gerademal drei Runden geschafft“, flucht Joe. Ein überdimensionierter Unterfahrschutz hatte sich als kontraproduktiv erwiesen: Sobald die beiden Stunt-Profis aufgrund vor ihnen steckengebliebener Fahrzeuge langsamer fahren mussten, haben sie sich im weichen Sand festgefahren. „Nachdem wir den Unterfahrschutz entfernt hatten, war die Adly echt konkurrenzfähig“, schwärmt Joe, der dann in den verbleibenden 40 Minuten noch ganze drei Runden geschafft hat. „Wenn wir von vornherein ohne das Teil gefahren wären, dann wären wir locker unter die ersten 250 gekommen – und das obwohl die Adly deutlich schwerer ist als viele andere Wettbewerbsfahrzeuge.“ Das Fazit des deutschen Quad-Stuntprofis: Bei der nächsten Quaduro im Jahr 2010 dürfte eine weit bessere Platzierung zu erwarten sein als den heuer errungenen Platz 346.

Gerovina und Gragert: als Einzelkämpfer unterwegs

Komplettiert wurde das deutsche Fahrerfeld an Frankreichs Atlantik-Küpste durch Sven Gerovina und Jörg Gragert. Beide waren als Einzelkämpfer ins Rennen gestartet. Gragert war am Ende mit Platz 206 alles andere als zufrieden. Gerovina hatte am Ende der drei Stunden nur zwei Runden auf der Haben-Seite. Doch immerhin kam er noch als letzter Fahrer in Wertung ins Ziel und landete damit zwei Plätze hinter Meinel/Schiller.dlw

Kontakt: Quaduro du Touquet

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Ergebnisse

der 4. Quaduro du Touquet vom 21. Feb 2009