20.10.2011
Rennsport

EM: Dramatisches Finale im märkischen Sand

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EM Endurance Masters 2011, Finale in Lübbenau: RMX-Team nicht zu stoppen

Am zweiten Oktober-Wochenende haben sich die ATV- und Quad-Fahrer der Endurance-Masters (EM) 2011 zu ihrer letzten Saison-Schlacht im brandenburgischen Lübbenau. Der MC Steglitz und der MSC ‚Jugend‘ Lübbenau hatten bei perfektem Herbstwetter zum Langstrecken-Enduro in die Sandbahnarena Hintenberg geladen. Sonntag früh – pünktlich um Neun – schickt Rennleiter Andreas Wuttke die Quad-Meute auf die dreistündige Hatz. Henry Pfeiffer, in Lübbenau verantwortlich für Strecke, hatte mit dem Radlader einen 7 Kilometer langen Rundkurs in den brandenburgischen Sand modelliert. „Die Strecke ist heftig, da gibt’s keine Verschnaufpause“, loben die Aktiven die Wettbewerbsbedingungen.

EM Endurance Masters 2011, Finale in Lübbenau: Michael Grimm siegt in der Quad-Solo-Klasse

Quad-Solo-Klasse

Die Quad-Solo-Klasse stand in Lübbenau ganz im Zeichen des Fights zwischen dem Dresdner André Nowoisky und ‚Mister Ironman‘ Micael Grimm aus Suhl. Die Titelentscheidung im Finallauf – besser hätte die Dramaturgie der EM 2011 nicht laufen können. „Ich muss hier siegen“, hatte sich der Kawasaki-Pilot motiviert, und so geht er von der Startlinie weg in ein extrem hohes Tempo. Doch erstmal übernimmt Marko Dörfer die Führung, bis ein Reifenschaden und eine Magenverstimmung den Suzuki-Piloten einbremsen. Während ‚Mister Ironman‘ mit hohem Speed seine Runden abspult, kämpft auch Hauptgegner André Nowoisky mit defekten Pneus. „Ich hatte heute keine Chance“, gratuliert der Sachse nach 3 Stunden seinem Konkurrenten, der sich mit dem Tagessieg den Masters-Titel sichert.
Grimm ist in Super-Form. Er überrundet das komplette Feld mindestens einmal. Platz zwei in Lübbenau geht an Andreas Rosenlöcher, Dritter wird Nowoisky vor Michael Holland. Welch hohes Tempo bei der EM gefahren wird, zeigt das Resultat altgedienter Enduro-Cracks aus der Deutschen Meisterschaft: Sei es Jörg Hecker, Marc Braesicke oder Bernhard Wenslau, die Spezialisten mussten sich allesamt hinter den schnellen Jungs aus dem Osten einreihen.

EM Endurance Masters 2011, Finale in Lübbenau: Florian Meier

RMX-Team nicht zu stoppen

Endurance-Masters bietet derzeit als einzige Rennserie die Möglichkeit, den 3-Stunden-Wettbewerb im Zweier-Team zu bestreiten. „Wir haben die Klasse für die echten Amateure installiert“, erklären die Serien-Verantwortlichen die Spielregeln. Thomas Rust und Alexander Vogt holen sich Tages- und Serien-Sieg. Nur ein kompletter Ausfall der beiden RMX-Fahrer hätte den Titelerfolg verhindern können. Jens Hildebrandt und Marco Schiewe waren zwar als Meisterschafts-Führende in den Spreewald gekommen. „Leider gibt’s in diesem Jahr ein Streichergebnis“, bedauern die beiden und freuen sich trotzdem über den Vizetitel.

Jugend-Klasse

Endurance-Masters kümmert sich um den Nachwuchs. 14-Jährige sind in der Teamklasse dann startberechtigt, wenn ein Erziehungsberechtigter Teampartner des Juniors ist. Und dass es in der Vater/Sohn-Geschichte richtig zur Sache geht, zeigen die Schabergs, die Nerlichs und die Pohls: Bei Finallauf in Lübbeneau hatten die Eisenhüttenstädter die Nase vorne und kamen als drittschnellstes Team über die Ziellinie. Olaf und Benny Schaberg holten sich den zweiten Platz in der Rookie-Wertung, Vater und Sohn Pohl wurden auf der Herkules Dritte.

ATV-Klasse

„Während wir bei den Quads immer um die 50 Starter begrüßen konnten, genoss die ATV -Wertung nur begrenzten Zuspruch“, räumt Promoter Florian Meier mit Bedauern ein. Jörg und Max Thielicke aus Rudolstadt holten sich Tagessieg und Master-Titel. Cectek-Treiber Maik Kaczmarek war schon in der ersten Runde in einen Auffahrunfall verwickelt, der dem Team eine Menge Reparaturzeit brachte und jede Chance auf den Sieg raubte.

EM Endurance Masters 2011, Finale in Lübbenau: Michael Holland, Andreas Rosenloecher, Michael Grimm, Andre Nowoisky und Marco Dörfer

Side-X-Side-Klasse

Endurance-Masters hatte schon in Teutschenthal zum SXS-Rennen geladen. Nachdem die Buggys aus bekannten Gründen um ihren Einsatz gekommen waren, entschloss man sich kurzfristig, den SxS-Piloten in Lübbenau eine Spielwiese zu bieten. Routinier Jörg de Ridder absolvierte auf einer RZR XP 900 als Schnellster die einstündige Prüfung. Andy Köpke wurde Zweiter, Florian Meier aus Naumburg Dritter.

EM 2012

Wie geht’s 2012 mit Endurance-Masters weiter? Sicher ist, dass es weitergeht. Und sicher ist der Saisonstart beim Winter-Enduro-Camp in Jänschwalde. Sicher ist auch, dass es mehr Veranstaltungen geben wird als im Jahr 2011. „Wir stehen derzeit mit verschiedenen Clubs und Rennstrecken in Verhandlung“, berichtet Hans-Georg v.der Marwitz. „In spätestens vier Wochen soll alles in trockenen Tüchern sein, dann werden wir umgehend den Terminkalender präsentieren.“ Auch in Sachen SxS wird es dann Konkretes geben. Man werde allerdings nicht den Fehler begehen, nur MX-lastige Events anzubieten. Bajas, Trophys und vieles mehr sind in der Diskussion, die ebenfalls in den nächsten Wochen mit Beschlüssen beendet werden wird.

Kontakt: M+M Veranstaltungsgesellschaft