01.02.2009
Rennsport

Hart wie noch nie

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Yeti Trophy 2009: Start & Ziel in RochlitzBaboons Yeti Trophy 2009: Unwirtliche Wetterbedingungen und eine schwierige Strecke wurden den meisten Teilnehmern zum Verhängnis

Im vergangenen Jahr hatten die Teilnehmer der Yeti Trophy nicht wirklich Probleme mit den Gegebenheiten auf der Strecke. Allerdings wartete da auch nicht wirklich viel Gelände auf die Starter des von Nicky Neubert für Rennpromoter Baboons organisierten Winterevents für Quads und ATVs. Das gibt es mittlerweile seit einigen Jahren, und aus einer ersten Idee, eine Art Winterenduro für den Breitensport auf Quads und ATVs zu veranstalten, hat sich mittlerweile eine feste Größe im Kalender der vielen Fans von der Yeti Trophy entwickelt. Schon lange vor dem eigentlichen Renntermin am letzten Januar-Wochenende mussten die Veranstalter auch im heurigen Jahr wieder die Einschreibeliste schließen.

Yeti Trophy 2009: Technische Abnahme

Mehr als 300 Teilnehmer

Weit über 300 Teilnehmer gingen diesmal an den Start. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gab es keine Unterteilung in Quads und ATVs mehr. Vielmehr war es jedem Team freigestellt, seine ‚Waffen‘ zu wählen.  Dafür gab es aber eine Unterteilung in eine Prestige-Klasse und eine Sports-Klasse. In der Prestige-Klasse waren Piloten mit Lizenz oder schon einiger Erfahrung im Quad- und ATV-Sport am Start. In der Sports-Klasse starteten Piloten, die nicht zum ersten Mal mit ihrem Fahrzeug im Gelände unterwegs waren. Neu war auch die Touristenklasse, in der es möglich war, auch ohne sportlichen Ehrgeiz und den zeitlichen Druck an der Enduro-Veranstaltung teilzunehmen und auch im Gelände Spaß zu haben. Die letzte Klasse war die der Side by Side-Fahrzeuge.

Yeti Trophy 2009: Eis und Schnee dominierten auf der Strecke

Start in Rochlitz

Start war – wie schon im verganegnen Jahr – auf dem Marktplatz in Rochlitz. Das Fahrerlager war ebenso wie im letzten Jahr wieder in Seelitz am Gelände um den Reiterhof aufgebaut. Von dort ging es für die ersten Piloten schon am frühen Samstagmorgen in Richtung Rochlitz, wo die ersten Teams ab acht Uhr auf die Strecke geschickt wurden.

Yeti Trophy 2009: Einfach war allenfalls der Anfang...

80 km langer Rundkurs

Und die sollte es in diesem Jahr wirklich in sich haben. Immerhin hatte Nicky Neubert eine rund 80 Kilometer lange Runde abstecken können, von der gut 50% durchs Gelände führten. Und diese Runde sollte zweieinhalb Mal gefahren werden, sodass rund 200 Kilometer vor den Startern lagen. Für viele war schon wesentlich früher Schluss. 60 Teams erreichten nicht einmal die erste Sonderprüfung der ersten Runde und mussten wegen technischer Probleme aufgeben oder waren den schwierigen Bedingungen schlicht und ergreifend nicht gewachsen. Auf den Wegen lauerten Schnee und Eis, und so manch einer stieg unsanft von seinem Quad ab. An einigen Auffahrten gab es minutenlange Wartezeiten, weil Fahrer den Hang nicht bezwingen konnten und so für Staus in Größenordnungen sorgten.

Yeti Trophy 2009: Hatz im Wald

Tückische Waldetappe

Auf die Prestige-Piloten wartete noch eine zusätzliche Waldetappe, „die Mensch und Maschine schon ganz ordentlich forderte“, sagt Michael Krambehr vom Twood Team, der mit seinem Teamkollegen Dirk Peter zu den Favoriten bei der Yeti Trophy zählte.
Das Feld verdünnte sich immer mehr, und manch einer derer, die zumindest noch unterwegs waren, hatte, als die ersten kurz nach 16 Uhr ins Ziel kamen, gerade einmal die erste Runde hinter sich gebracht. „Einige wollten dann sogar noch einmal losfahren, aber davon haben wir dann schon abgeraten, denn wer für eine Runde schon Stunden länger braucht als geplant, der wird wohl kaum bis zum Dunkelwerden eine weitere Runde zu drehen“, sagt Sylvia Neubert, die die Zielkontrolle betreute.

Yeti Trophy 2009: fahrerisches Können gefordert

Die wenigsten kamen durch

Am Ende des Tages hatten es nur einige wenige Teams geschafft, ohne Strafzeiten über die Runden zu kommen. Weit über die Hälfte hatte das Tagesziel von zweieinhalb Runden deutlich verfehlt oder bereits lange vorher aufgeben müssen. Doch das zählte für die wenigsten. Zur Siegerehrung waren nur begeisterte Stimmen zu hören. Selbst diejenigen, die ordentlich Schaden an ihren Maschinen gemacht hatten, zeigten sich begeistert und freuten sich über eine tolle Enduro-Veranstaltung. Zwar gab es einige Unfälle und ein paar Verletzungen, wirklich Schlimmes passierte jedoch nicht.
„Es war vom Anspruch her okay, aber ich muss zugeben, dass man auf keinen Fall trödeln durfte, wenn man die Zeiten schaffen wollte“, sagt der ehemalige Enduromeister Dirk Peter, der zumindest mit dem Reglement wenig Probleme gehabt haben dürfte.

Yeti Trophy 2009: Start in Rochlitz

Günther/Faulhaber verweisen Twood-Team auf Platz 2

Für den Tagessieg reichte es für ihn und Michael Krambehr diesmal aber nicht. Ronny  Günther und sein Teamkollege Faulhaber, dessen Vorname nicht einmal sein Teamchef Nicky Neubert kannte, überraschten die Konkurrenz und sicherten sich diesmal den Sieg der Trophy. Platz zwei ging an Krambehr und Peter, auf dem dritten Rang in der Prestige-Klasse kamen Dieter Fröhner und Marcel Räthe ins Ziel, die wie Peter und Krambehr ebenfalls für das Twood Team gestartet waren. Das war im übrigen das erfolgreichste Team der Trophy, denn auch auf den Plätzen vier und fünf waren Fahrer vom Twood Team gelandet, unter ihnen auch Nico Richter, der GCC-Meister der Quad-Klasse. Der war zur Abwechslung mal nicht auf einem Sportquad, sondern auf einer Grizzly am Start und kam ganz gut damit zurecht. Wechseln wird er aber nicht: Auch in der heurigen GCC-Saison wird er wieder auf einem Sportquad an den Start gehen. dlw

Kontakt: Yeti Trophy