Zum Quadtreffen im Harz 2015 hatten die Quadfreunde Harz (QFH) vom 5. bis 7. Juni auf den Campingplatz Sennhütte in Goslar gerufen – ausschließlich Auserwählte allerdings, schließlich stand ‚Harz 12‘ unter dem Motto ‚Back to the Roots‘; das gemeine Quad-Volk sollte sich zeitgleich in der 60 Kilometer entfernt liegenden Pullman City Harz zum sogenannten ‚13. Intern. Quad & ATV Weekend Harz‘ treffen, bei dem es sich in Wirklichkeit erst um das 10. Quadtreffen in der Westernstadt handelte. Womit die Quadfreunde Harz ihr ‚Harz 12‘ als ‚echtes Quadtreffen im Harz 2015‘ bezeichnen dürfen.

Quadtreffen im Harz 2015: Harz 12 – Back to the Roots

Traditionsgemäß konnte man bei den Quadfreunden Harz bereits am Mittwoch, den 3. Juni 2015, seine Zelte aufbauen, genau einen Tag vor dem Fronleichnam Feiertag also. Jojo hatte mit Helfern aus den Reihen der Quadfreunde Harz extra früh die Frühstückszelte und Lagerfeuerschale aufgebaut, so dass der Kaffee bereits fertig war, als Viertel nach sechs mit den Recklinghäusern die ersten Teilnehmer eintrafen. Wettermäßig war viel Sonne angesagt, und somit freute man sich beim ersten Bierchen auf die weiteren Teilnehmer. Was deren Anzahl anging, waren die Erwartungen der Quadfreunde Harz nicht hoch, wobei die Auswertung am Ende des Treffens eine Überraschung bringen sollte – doch der Reihe nach.

Haupt-Anreisetag war der Donnerstag, der in einigen Bundesländern ja Fronleichnahms-Feiertag ist. Zum Abend startete mit rund 15 Fahrzeugen eine erste kleine Ausfahrt in den Harz. Es ging auf den historischen Bauernmarkt in Clausthal-Zellerfeld, um zu schlendern und die eine oder andere Harzer Köstlichkeit in den Einkaufskorb zu legen – nicht ganz unwichtig, denn bei Harz 12 hatten sich die Teilnehmer selbst um ihr leibliches Wohl zu kümmern. Auf ihren Quadtreffen sorgen die Quadfreunde Harz lediglich für die Basics, allen voran für Sitzgelegenheiten, Zelte, Grillplätze, Lagerfeuer und Getränke, welche sie zum Selbstkostenpreis anbieten. Wie bereits bei ihren ersten drei Treffen ‚Harz 1‘ bis ‚Harz 3‘ wird dabei in ‚QFH Euro‘ bezahlt; ein QFH Euro entspricht dem Gegenwert einer Flasche Gerstensaft; keiner braucht Bargeld am Tresen, und es ist Selbstbedienung angesagt. Einfach, praktisch und nicht kommerziell. „Ein ehrliches Konzept mit hervorragendem Ergebnis“, resümiert Uwe Kippenberg von den Quadfreunden Harz.
Nachdem das Grillgut seinen Platz in den leeren Mägen gefunden hatte, wurde bereits die Lagerfeuerschale bestückt, angezündet und der erste ‚Stuhlkreis‘ begründet. Dabei hat gar nicht interessiert, dass es eigentlich noch hell war. Erste Benzin-Gespräche wurden geführt, die jedoch immer wieder unterbrochen wurden, weil der Kreis um weitere Angereiste erweitert werden musste.

Anreise vom Nordkap

Vesonders viel zu erzählen hatten Angelika und Jumbo, die geradewegs vom Nordkap zum echten Quadtreffen im Harz 2015 angereist waren. Gestartet sind sie in Nordhorn (bei Holland) mit einer Can-Am und einer Yamaha, mit denen sie über Schweden nach Norwegen zum Nordkap getourt sind. Auf ihrem Rückweg wurden sie von den Harz-12-Teilnehmern mit offenen Armen empfangen.
Am Freitagmorgen ging es zunächst mit allen Quads in die Sandkuhle. Auf dem Rückweg gab es noch einen Stop zum Eisessen, bevor sich Mann und Frau auf den Campingplatz-Grillrosten das Mittagessen zubereiteten. Lange Zeit war dafür allerdings nicht vorhanden, schließlich waren zwischenzeitlich einige Nachzügler aus Niedersachsen angereist und wollten noch eine Runde drehen. Kurzerhand entschloss man sich, zum Sommerrodeln auf die jüngst errichtete Rodelbahn in Hahnenklee zu fahren. Legendäre Schreie von Talwärts rasenden Quad-Rodlern schallen noch heute als Echo durch die Harzer Täler.
Nach der Rückkehr im QFH-Basislager an der Sennhütte war Chillen angesagt. Einige genossen noch ihr Abendbrot, da wurde bereits die nächste Therapiestunde in Form von Stuhlkreis um die Lagerfeuerschale ins Leben gerufen. Die Sitzgelegenheiten dafür konnten die Quadfreunde Harz gar nicht schnell genug herankarren, schließlich wollte sich nach den interessanten ‚Fachgesprächen‘ am Vorabend jeder sein Plätzchen sichern. Betonung auf ‚jeder‘, wie Uwe berichtet: „An diesem Abend gab es niemanden, der im Zelt geblieben ist. Ob die ‚Sehkuh‘ nach 12 Jahren Abwesenheit von seinem Erlebten erzählte oder Angelika und Jumbo vom Nordkap – es wurde über alle möglichen vergangenen Treffen gequatscht und welche Fahrzeuge wohl als nächstes auf der Wunschliste stehen und, und, und.“ Krönung des Abends war der Auftritt des QFH-Gitarrenkönigs Bronco, der auf einem eigens hergerichteten Varieté-Anhänger Musik von AC-DC coverte und mit seinem Tanz dazu insbesondere die teilnehmenden Damen betörte.
Zu guter Letzt reiste um halb ein Quad-Urgestein mit seinem Scania Sattelzug an: Gerd aus Visbek, der kurzerhand eine Couch-Garnitur aus seinem Trailer holte und diese als Sitzgelegenheit am Lagerfeuer einsetzte. „Ein unvergesslicher Abend!“, schwärmt Uwe.

Samstag: Ausfahrt & Benzingespräche

Samstagmorgen gab es den Kaffee etwas später, da das eingeteilte ‚Personal‘ noch nicht so ganz fit war. Nach dem Frühstück verabredete man sich zur Tagesausfahrt. Am Vorabend war bereits festgelegt worden, welche Vorlieben bestanden so dass Jojo die Rute fest im Griff hatte. Neben den Klassikern der Quadfreunde Harz, allen voran dem Spiegeltal (Schotterpiste), dem Innerstetal (Winter-Driftstrecke) und dem Lerbachtal (Kurven-Highlight), fuhr man über die steilste Straße im Harz zur Lieblings-Wirtin der gastgebenden Harzer Quadfreunde: zur Heidi. Sie hatte mit ihrer Mannschaft wieder fantastische Burger, eine Schnitzelpfanne und extra gebackene Cup-Cakes für die Quad-die Teilnehmer vom Quadtreffen im Harz 2015 vorbereitet.
Nachdem sich diese bei Heidi die Bäuche so richtig vollgeschlagen hatten, ging es durch das idyllische Okertal zurück zum QFH-Basislager, wo sie einige Gäste erwarteten, welche noch nie etwas mit einem Quad zu tun hatten, sich aber sehr interessiert gaben. „Man hatte von uns und unserem Quadtreffen gehört und wollte mal schauen“, sagt Uwe, der die Novizen spontan ins Quadtreffen integrierte und an die Materie Quad heranführte.
Währenddessen bauten sich die Jugendlichen unter den Harz-12-Teilnehmern in den Bäumen eine Flußüberführung in Form einer Seilbahn gebaut, die an diesem Abend ausgiebig genutzt wurde – und lieferte damit Ideen, was man im nächsten Jahr als Tagestour anfahren könnte.

Stimmung und Gemeinsamkeit im Vordergrund

Mit 48 Teilnehmern zählte ‚Harz 12‘ nur einen Bruchteil der parallel stattfindenden Großveranstaltung in der Westernstadt Pullman City Harz, auf welcher offiziell 2.800 Besucher gezählt wurden. Nach lediglich 32 Teilnehmern bei ihrer Vorjahres-Veranstaltung hatten die Quadfreunde Harz dennoch Bedenken, dass bei „so vielen“ die gewünschte familiäre Stimmung aufkommen könnte. „Das wichtigste an unserem Quadtreffen im Harz 2015 war definitiv die Gemeinschaft, die wir erlebt haben – und das hat fantastisch funktioniert“, lautet Uwes Fazit. „Egal ob es um die Stamm-Mannschaft geht, den 12jährig Verschollenen, die ‚alten‘ neuen oder die neu hinzugestoßenen Quadfahrer/innen: Alle Teilnehmer bekundeten einstimmig, dass unser Quadtreffen im Harz 2015 für sie eine super Gemeinschaft war und dass man gern wiederkommen werde.“
Eine schöne Überraschung auch, dass die Auslagen der Quadfreunde Harz durch die Einnahmen exakt ausgeglichen wurden, „damit haben wir unser organisatorisches Ziel erreicht. Wir wollen keine Massen bewegen, Kohle machen und dabei als Quadfreunde Harz im anonymen Nirvana versinken. Sondern wir wollen jeden Teilnehmer am Lagerfeuer mit Vornamen ansprechen. Wir wollen gemeinsam Spaß haben.“ Das haben sie erreicht, die Quadfreunde Harz, und so freuen sie sich bereits auf ihr ‚Harz 13 – Back to the Roots‘ vom 27. bis 29. Mai 2016 an der Sennhütte in Goslar. jtb, Bilder & Video: icq

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