06.09.2016
Abenteuer

Regionales Kräftemessen: Tractor Pulling Rappolz

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Beim Tractor Pulling Rappolz vom 3. bis 4. September 2016 lachte die Sonne vom Himmel, und eine feine Brise versüßte das Sein am Dynamite Tours Areal beim ersten Tag des Kräftemessens. Bahn und Organisation zeigten sich hervorragend vorbereitet. Neben der Standard-Klassen mit den klassischen Arbeitsgeräten bis zu den Schwergewichten mit 13 Tonnen gingen auch die EM-Starter ins Rennen. Tractor Pulling ist in Deutschland und Holland ein Massensport – zumindest in Sachen Publikumsinteresse. In Österreich fristet der stärkste Motorsport ein eher mageres Dasein. Doch im Waldviertel ist vieles anders, und so fanden mehr als 4.500 Zuseher den Weg in das Dynamite Tours Areal und waren bei der Abreise sicher, den stärksten Motorsport erlebt zu haben.

Tractor Pulling Rappolz: Dynamite Tours Areal

Eröffnet wurde der erste Renntag mit den Standardklassen. Hier handelt es sich um Traktoren, die im Alltag ihre Arbeit auf den Feldern leisten. In diesen Klassen ist es wichtig, eine gute Balance des Traktors mit den Zusatzgewichten vorzunehmen und mit etwas niedrigerem Luftdruck in den Reifen für eine bessere Traktion zu sorgen. Den Rest leistet das Geschick des Fahrers in der Wahl der Bahn und im Feingefühl mit dem Gas.

Wertung in den Standardklassen

Tractor Pulling Rappolz: Stoa ReissaIn der Klasse bis 3 Tonnen siegte nach einem Full Pull im Stechen Hans Weber mit seinem Massey Ferguson 165 mit 129,06 m vor Gerhard Göth (Massey Ferguson 273) mit 128,22 m und Anton Preudl (Steyr 760) mit 127,66 m.
In der Standardklasse bis 4,5 Tonnen gab es im Stechen, nachdem alle Teilnehmer im ersten Lauf einen Full Pull schafften, mit Christian Pribitzer (Deutz 13006) mit 127,57 m einen würdigen Sieger. Rang 2 holte sich Manfred Dimbacher (John Deere 4020) mit 101,14 m, den dritten Rang belegte Christian Sainitzer (Fendt 308 i Farmer) mit 97,78 m.
Tractor Pulling Rappolz: Flying HawkDie Standardklasse bis 6 Tonnen sicherte sich Manfred Dimbacher (John Deere 4020) mit 68,87 m vor Christian Pribitzer (Deutz 13006) mit 63,48 m; Rang 3 ging an Johann Schneider (Steyr 8130) mit 62,65 m.
Die Standardklasse bis 8 Tonnen wurde von den Fendt-Traktoren beherrscht. So ging der Sieg an Reinhard Zotter (Fendt Vario 815) mit 105 m im Stechen. Zweitplatzierter wurde Marco Arthaber (Fendt Vario 818) mit 104,78 m vor Matthias Zotter (Fendt Vario 720) mit 104,70 m.
Bei den Schwergewichten in der Standardklasse bis zu 13 Tonnen ging der Sieg überraschend an Herbert Haslinger (Fendt Vario 916) mit 99,62 m, ihm folgten mit Tractor Pulling Rappolz: Smoking DevilMinimalabstand Günther Österreicher (John Deere 8530) mit 99,21 m und Matthias Zotter (Fendt Vario 930) mit 97,24 m.
Viele tolle Pulls konnte man schon als Vorgeschmack auf Sonntag bei den Vorläufen der Garden Puller sehen, die über eine Leistung von bis zu 180 PS bei maximal 500 kg Eigengewicht verfügen. Spektakulär jagte Blue Lightning über die Piste, um nicht viel stand ihm Red Thunder nach, Big Daddy schied leider im Vorlauf aus. Die Vorläufe sollten am Sonntag um die EM-Starter, die in der Nacht anreisten, ergänzt werden.

Tag 2: Kraftprotze an den Start

Tausende Pferdestärken gaben den Ton im Dynamite Tours Areal an, und was die eingeschworenen Formel-1-Fans an den Boliden vermissen, konnte man regelrecht am eigenen Leib spüren: Tractor Pulling Rappolz: Bad MedicineBeim Tractor Pulling ist noch der Ursound eines Zwölfzylinders – meistens gleich von mehreren gleichzeitig – in einer äußerst brachialen Art und Weise zu hören. Am 4. September 2016 schien es, als würde der Boden zu beben beginnen, die Luft hämmerte auf den Brustkorb. Die Klänge aus den metallenen Schlunden ließen einem das Adrenalin und letztlich auch die Glücksgefühle in hoher Dosis einschießen.

Das Ranking der Puller: stark und vollmundig

Am Morgen gab es zum Aufwärmen die Finalläufe der Garden Pullers. In der Garden Pullers Standard Klasse holte sich Lukas Mehlsak auf Captain Jack den Sieg vor Felix Lamprecht auf Mini Aspirateur. Philip Seiberl auf Cerberus vervollständigte das Siegerpodest der jüngsten Puller, die mit rund 20 PS an den Start gingen, um den Bremswagen ordentlich über die Bahn zu ziehen.
In der freien Klasse bis 500 kg verfügen die Traktoren über rund 180 PS und einen höllischen Sound. Tractor Pulling Rappolz: Ferngesteuerter ShowrunHier konnte sich im ersten Stechen Ilse Muhri mit ihrem Opel Beinhart durchsetzen, sie zog den Bremswagen auf 88,41 m. Ihr am nächsten kam Manuela Brotschneider auf Jolly Joker (83,56 m), und Rang 3 konnte Mario Zottel auf Blue Lightning mit 77,68 m erreichen.
Mit bis zu 950 kg Kampfgewicht gehen die Mini Puller auf die Bahn, die Leistung dieser Fahrzeuge bewegt sich schon im Bereich um 2.000 PS, und der Klang dieser V8 Chevy oder Tractor Pulling Rappolz: Black DevilV12 Rolls Royce Motoren ist schon ein Kapitel für sich. Karl Pühringen mit Pegasus II konnte nach einem Full Pull im ersten Lauf im Stechen den Bremswagen auf 91,29 m ziehen und sich so den Sieg sichern. Maik Straatman auf Piecemaker stand nach 84,87 m, damit holte er sich den zweiten Tractor Pulling Rappolz: Four No HemiKlassenplatz. Der dritte Rang ging an Andrea Hochstöger in Hell Fire II mit 61,85 m.
Gert Esselink (NL) zeigte den stärksten Fendt. Hurricane fußt auf einem Fendt 930 und verfügt über rund 3000 PS – in einem Showrun ging das Ding unglaublich ab und verstand es, die Zuseher zu begeistern.
Stolze 2,5 Tonnen bringen die Traktoren auf die Waage. In dieser Klasse siegte Karl Helmbrecht (D) auf Finale Destination mit 112,5 m. Dahinter platzierten sich Martin Kustermans (NL) mit 105,05 m auf Rang 2 und Markus Lackner (AUT) auf Stoa Reissa auf Rang 3.
Die freie Klasse mit bis zu 3,5 Tonnen beherrschte Alessandro Rocco (Italien) auf Four no Hemi (hier mit drei Motoren), er zog im Stechen den Schlitten raus auf 113,81 m. Manfred Obruly auf LÁspirateur konnte mit seinen drei Düsentriebwerken dem italienischen Kraftpaket mit 100,33 m am nächsten rücken. Den dritten Platz belegte Michael Dickmann (D) auf Flying Hawk mit 88,88 m.
Dynamite ToursDie Königsklasse stellt die 4,5 Tonnen Klasse dar, und hier ging Alessandro Rocco mit Four no hemi mit vier V8 Motoren und rund 10.000 PS an den Haken des Bremswagens. Der Sieg mit 100,51 m im Stechen war ihm nicht zu nehmen, konnte doch Manfred Obruly auf LÁspirateur im Stechen nicht pullen, da eine Turbine den Dienst verweigerte und er so den 2. Platz belegte. Dritter wurde wie in der 3,5-Tonnen-Klasse Michael Dickmann (D) auf Flying Hawk. chk

Kontakt: > Dynamite Tours <