John Deere: Produktion seit 175 Jahren

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John-Deere-Werk in Horicon (Wisconsin): Hier werden - unter anderem - die Gator-Modelle produziertIn Horicon / Wisconsin fertigt der US-amerikanische Landmaschinen-Produzent John Deere seine Gator-Modelle. Anlässlich seines 175-jährigen Jubiläums berichten wir über den Hersteller.
Heute: Gator XUV 855DIm Jahr 1837 nahm das Abenteuer seinen Anfang: Firmengründer John Deere hatte seinen ersten selbstreinigenden Stahlpflug entwickelt und vermarktete diesen erfolgreich. Aus 10 Pflügen im Jahre 1839 wurden 75 im Jahre 1841 und 100 im Jahre 1842. Sechs Jahre später floriert das Unternehmen bereits so prächtig, dass sein Sitz nach Moline (Illinois) verlegt wird, um dort die bessere Wasserversorgung und günstigeren Transportwege zu nutzen. 1849, nur ein Jahr später, stellen dort 16 Mitarbeiter nicht weniger als 2.136 Pflüge her. In Moline befindet sich bis heute der Sitz der Hauptverwaltung von John Deere.

John Deere 1837: Hufschmiede in Grand Detour

Firmen-Geschichte
  • 1837: Firmengründer John Deere baut in seiner Hufschmiede in Grand Detour (Illinois) den ersten selbstreinigenden Stahlpflug mit glatt poliertem Pflugschar.
  • 1848: Das Unternehmen wird nach Moline (Illinois), dem heutigen Stammsitz, verlegt.
  • 1849: 16 Mitarbeiter stellen bereits 2.136 Pflüge her.
  • 1858: John Deere überlässt die Führung des Tagesgeschäftes seinem 21-jährigen Sohn Charles, der die Firma in den folgenden 49 Jahren leitet.
  • 1868: Bis dahin als Einzelunternehmen geführt, wird das Unternehmen unter dem Namen ‚Deere & Company‘ als Aktiengesellschaft eingetragen.
  • 1876: Das Logo mit dem springenden Hirschen wird als Warenzeichen eingetragen.
  • 1890: Der Firmengründer John Deere verstirbt in Moline im Alter von 82 Jahren.
  • 1907: Nach dem Tod von Charles Deere übernimmt dessen Schwiegersohn William Butterworth das Amt des CEO. Zusätzlich wird eine beitragsfreie Betriebsrente für Mitarbeiter eingerichtet, die im Alter von 65 Jahren nach mindestens 20 Jahren Betriebszugehörigkeit ausscheiden.
  • 1933: Das Geschäft bricht ein. Trotzdem trägt John Deere die Schulden der Landwirte, deren Vertrauen in John Deere dadurch nachhaltig gefestigt wird.
  • 1956: John Deere wird Mehrheitsaktionär des deutschen Traktoren- und Erntemaschinen-Herstellers Heinrich Lanz.
  • 1963: John Deere überholt avanciert zum weltweit führenden Hersteller von Traktoren und Maschinen für die Landwirtschaft und etabliert sich im Geschäft mit Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege.
  • Moline: John-Deere-Werk am 1. Januar 1882

  • 1971: Für die neue Motorschlitten-Serie aus den John-Deere-Werken in Horicon wird erstmals der Slogan ‚Nothing Runs Like a Deere‘ (Zuverlässigkeit ist unsere Stärke) verwendet. Der bekannte Slogan sollte die 1984 verkaufte Motorschlitten-Sparte um Jahrzehnte überdauern.
  • 1971: In Horicon startet JD die Produktion von Motorschlitten – die 1981 an Polaris verkauft wird.
  • 1979: John Deere erzielt mit 65.392 Beschäftigten sein bisher bestes Ergebnis. Rekorde brechen ebenfalls der Absatz mit 5 Milliarden US-$ und die Gewinne mit 310 Millionen USD.
  • 1982: Robert A. Hanson wird Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten Verwaltungsratsvorsitzenden William A. Hewitt und damit der erste Unternehmens-Chef ohne familiäre Bindungen mit dem Firmengründer.
  • 1986: Der heftige Abschwung in der Landwirtschaft in den 80er hat schwer-wiegende Konsequenzen für das Unternehmen: Am Ende des Jahres sinkt die Mitarbeiterzahl auf 37.481 – ein Einbruch von 43% im Vergleich zum Beschäftigtenrekord von 1979.
  • 1988: Nach sechs Jahren Rezession, in der viele landwirtschaftliche Betriebe Konkurs anmelden mussten, erlebt die Landwirtschaft einen neuen Aufschwung. Der Absatz von Deere & Company steigt im Vergleich zum Vorjahr um 30 %.
  • 1991: Der Geschäftsbereich Rasen- und Grundstückspflege-Maschinen wird in den USA und Kanada als eine eigene Sparte etabliert. Das Unternehmen übernimmt den europäischen Rasenmäher-Hersteller SABO.
  • 1993: Durch die Einführung neuer Traktorenmodelle sichert sich John Deere neue Anteile auf dem nordamerikanischen und europäischen Landmaschi-nenmarkt. In Deutschland wird das Unternehmen Marktführer bei Traktoren.
  • 2002: Die Fachzeitschrift Business Ethics setzt John Deere auf ihre Liste der 100 integersten Konzerne (100 Best Corporate Citizens).
  • 2006: Durch den Ausbau seiner Präsenz auf dem Weltmarkt fährt das Unternehmen Rekordgewinne in Höhe von 1,69 Milliarden US-$ ein. Verwaltungsratsratsvorsitzender und CEO Robert W. Lane wird vom Magazin ‚Industry Week‘ zum ‚CEO des Jahres‘ ernannt.
  • 2008: John Deere kündigt den Bau eines europäischen Technologie- und Innovationszentrums in Deutschland an.
  • 2010: John Deere eröffnet sein Technologie- und Innovationszentrum in Deutschland.
  • 2012: Zum 175-jährigen Firmenjubiläum schließt John Deere sein Geschäftsjahr 2011 mit einem Rekord-Überschuss von 2,8 Milliarden US-$ ab und produziert den 500.000sten Gator.


Globale Expansion

Im Jahr 1868 erhielt das Unternehmen als Aktiengesellschaft den offiziellen Namen ‚Deere & Company‘. In den 175 Jahren seines Bestehens mauserte sich die Ein-Mann-Schmiede von einst zu einem Weltkonzern mit über 60.000 Mitarbeitern. Wie kaum ein anderes Unternehmen hat John Deere die Land-, Forst- und Bauwirtschaft revolutioniert – kaum ein Markt auf diesem Planeten, auf dem die US-Amerikaner nicht präsent wären.
Auch bei Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege zählt John Deere zu den führenden Anbietern. Daneben stellt der Konzern Motoren und Getriebe sowohl für seine eigenen als auch für OEM-Maschinen her, bietet seinen Kunden maßgeschneiderte Finanzierungslösungen und gehört mittlerweile zu den führenden Herstellern von Bewässerungssystemen.
Die Rezession in den 30er Jahren hat freilich auch John Deere getroffen; der Absatz sank damals auf 8,7 Millionen US-$. Obwohl das Unternehmen Geld verliert, beschließt die Firma, die Schulden der Landwirte so lange wie nötig zu tragen. Durch diese Initiative werden die Treue und das Vertrauen der Landwirte in John Deere nachhaltig gefestigt.

Military-Gator: mit 6x4-Antrieb für schwierige Einsätze gerüstet

Produktion & Vertrieb in Deutschland

Über Produktionsstätten verfügt John Deere auch im deutschsprachigen Raum. Seit 1956 sind die Amerikaner Mehrheits-Aktionär beim deutschen Traktoren- und Erntemaschinen-Herstellers Heinrich Lanz mit Werken in Deutschland und Spanien. Seit 1967 gibt es auch eine Vertriebs-Niederlassung in Deutschland, diese hat ihren Sitz in Mannheim.

Gator-XUV 855D: Produktion im John-Deere-Werk in Horicon (Wisconsin)

Die Gator-Modelle

Auch Side-by-Side-Fahrzeuge sind im Programm bei John Deere: Bei den Gator-Modellen handelt es sich um robuste Transport- und Nutzfahrzeuge, die kräftig anpacken können. Zu haben sind sie mit 4×2-, 4×4- und 6×4-Antrieb und Benzin-, Diesel- und Elektro-Motoren. Das Topmodell Gator XUV 855D verfügt über On-Demand Allrad-Antrieb, eine praktische Ladefläche, einen gekapselten Riemen-Antrieb und einen sparsamen Diesel-Motor mit 854 Kubik, mit dem das Fahrzeug auf 52 km/h beschleunigt. Interessant ist auch seine Nutzlast von 634 kg.
Produziert werden die Gator-Modelle im John-Deere-Werk in Horicon (Wisconsin), in dem außer diesen auch Rasen- und Kompakt-Traktoren sowie Null-Wenderadius-Mäher, Greensmäher und verschiedene Anbaugeräte gefertigt werden. Eröffnet wurde die Produktion an diesem Standort bereits im Jahr 1861; im Jahr 1963 lief hier der erste Konpakt-Traktor für die Rasen- und Grundstückspflege vom Band und im Jahr 2012 der 500.000ste Gator. x

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